Hallo Südstaatler,
unser erster Ausflug nach Pöring sollte nicht unter einem guten Stern stehen, denn
der Wettergott wollte donnern um den Kurzentschlossenen am Samstag die Anreise
zu beschweren. Ist wohl auch gelungen, denn aus gut informierten Quellen vom
Roten Kreuz wurde berichtet, dass mehrere schlecht gelaunte Slotracer
auf der A9 zwischen Greding und Ingolstadt mit Tee, Kaffee und warmen Decken
versorgt wurden.
Für die Racer, die
bereits am Freitag den Weg nach München angetreten hatten, würde der Tag aber
genauso eine Bewährungsprobe für die doch schon so angespannten Nerven werden.
Aber zuerst die allgemeinen Daten zu unseren Gastgebern:
Zorneding wurde erstmals am 4. September 813 urkundlich erwähnt. Ludwig der V., Herzog von Oberbayern, Markgraf von Tirol und Brandenburg starb 1361 in Zorneding bei der Jagd. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich Zorneding immer mehr zu einem typischen Straßenort entwickelt. Die uralte Salzstraße (die heutige B 304) gewann nach der Gründung Münchens an Bedeutung. Pöring, mit den Ortsteilen Ingelsberg und Wolfesing, ist eine Rodungssiedlung des 6./7. Jahrhunderts. Im Jahr 885 wurde "Peringan" erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahre 1156 kommt erstmals "Ingoltesperch" und 1269 "Wolfizzingen" in Urkunden vor. 1750 wird Wolfesing in den Ort Pöring eingegliedert, 1815 kommt lngelsberg zu Pöring. 1978 wurde anlässlich der Gebietsreform Pöring und Zorneding zu einer Gemeinde zusammengefasst.
Die Basisdaten:
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Regierungsbezirk Oberbayern
Landkreis: Ebersberg
Fläche: 23,77 km²
Einwohner: 8.575 (31.12.2003)
Bevölkerungsdichte: 361 Einwohner je km²
Höhe: 555 m ü. NN
Postleitzahl: 85604
Vorwahl: 0 81 06
Geografische Lage: 48° 5' n. Br.
11° 50' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: EBE
Gemeindegliederung: Zorneding, Pöring,
Ingelsberg und Wolfesing
Der Verein
Im Frühjahr 1998 trafen sich Uwe Frühbauer,
Gregor Beck und Bernd Sanftl regelmäßig im
Hobbykeller von Gregor, um auf einer Carrera Profi der neu entfachten
Leidenschaft, dem "Autorennbahn" fahren, nachzugehen. Bald reichte
der Hobbykeller von Gregor aus Platzgründen nicht mehr aus.
Daher zog man im November 1999 in einen angemieteten Raum um, einem Teil der
heutigen Clubräume. Hier wurde nun auf einer 28 m langen ,
2- spurigen Nincorennbahn
gefahren. Fast ein Jahr später im Dezember 2000 beschloß
man erneut das System zu wechseln. Durch die Begeisterung für die
"größeren" 1:24 Modelle mußte, was sonst,
eine Carrera Exclusiv her. Es entstand eine 26m
lange, 4-spurige Carrera Bahn.
Im Januar 2001 wurde dann der Slot Racing Club Pöring P3 mit 5
Mitgliedern gegründet. Nachdem der Club auf 8 Mitglieder anwuchs stand erneut
der Wunsch nach mehr Platz im Club an erster Stelle. Die Gelegenheit sich
auszubreiten bot sich im Mai 2002 durch einen leerstehenden
Nebenraum.
Kurzentschlossen schuf man Durchbrüche, versetzte Wände und begann mit der Renovierung. So entstanden nach einem Jahr Umbauzeit die derzeitigen Clubräume.
Maßgeblich beteiligt an diesen Aktionen war und ist der schwergewichtige Präsident Roland "Rolli" Amerell ("Woas i soag, dös wiad a su gmoacht"), der zur Hebung der Stimmung auch mal eben ein echtes NASCAR auf den Hof stellt.
Wer mehr wissen will, den führt ein Klick auf das Knöppken auf die von webmaster Franz Ofner hervorragend gestaltete Website:
Das Training
Am Freitag Abend
füllte sich der Clubraum des SRC Pöring mit den
allerseits bekannten Größen in der Gruppe 2/4/5 und diese wurden von einem
klasse Team begrüßt, das alle herzlich aufnahm. Wohlfühlfaktor 10 von 10
Punkten
Für die hungrigen Mägen waren bereits
etliche Käse-Wurst-Platten angerichtet, der Kühlschrank zum bersten mit
Getränken gefüllt und die Clubräume waren vorgeheizt, sodass die
Trainingssession nach einer kurzen Stärkung beginnen konnte.
Der Track ist relativ einfach zu erlernen,
aber hat seine Tücken beim Anbremspunkt nach der langen Gerade und im
Geschlängel nach dem einfach zu fahrenden Kreisel. Hier waren dann auch die
meisten Abflüge der Piloten zu entdecken. Es lief bis dato dann alles nach
Plan, bis Heimmatador „Brandy“ seine Boliden
auspackte, zwei drei Runden in die Bahn brannte und so locker die Top-Zeiten um
5-6 Zehntel unterbot. Dabei ging ein Raunen durch die Reihen der Top Fahrer,
die dann gemeinsam in den Schrauberraum verschwanden,
die Trainingsfahrzeuge parkten und nach den Einsatzfahrzeugen kramten um zu
schauen was mit einem topp vorbereiteten Auto in Pöring
geht.
Am späten Abend war dann klar, dass Brandy auf seiner Heimbahn schwer zu schlagen sein wird,
dass die Leistungsdichte der Fahrzeuge immer enger zusammenrückt und bestimmt 8
Fahrer in der Lage sind, sich aufs Treppchen vorzufahren, wenn Kopf und
Material mitspielen.
Zum Abschluss des Trainings wurde noch eine
Runde Dart gespielt, dann ging es für die Letzten in
Richtung Hotel Hasi.
Der Renntag
Bereits auf der Fahrt zum Hotel zeigte sich der
Wettergott verstimmt und ließ einen mächtigen Sturm übers Land fegen, der für
den nächsten Morgen ein groß angelegtes Chaos auf der Autobahn München-Nürnberg
mit sich brachte. Es kamen dann auch die ersten frustrierten Anrufe aus dem
Stau und es wurde schnell klar, dass wir mit einem kleinen Starterfeld das
Rennen bestreiten werden. Einzig und Allein Arnim Luckmann gesellte sich am
Morgen noch zu der Rennveranstaltung dazu.
Bereits am Vorabend hat sich angedeutet, dass Junior Holländer beim Rennen
seine Grippe auskurieren möchte. Mit fieberleeren Augen und Schwindelgefühl zog
er sich dann auf eine Couch zurück und verbrachte, unbeeindruckt von der ganzen
Hektik der Veranstaltung, den Rest des Tages dort – Gute Besserung Sascha.
Die launische Diva Bepfe
trug mit Ausfällen, Hardwareproblemen und den notwendigen Umbauten, Reparaturen
und Neustarts dazu bei, dass:
1. Roland "Rolli" Amerell
ein Einladungsrennen nebst einem Fass Bier für die geplagten Racer spendiert
2. Wir den Megastau auf der A9 locker und entspannt in
den wunderschönen Clubräumen abwarten konnten
3. Gelassenheit in Zukunft GELASSENHEIT geschrieben
wird.
Die
Abnahme
Vor dem Rennen war natürlich noch die
Abnahme der Boliden zu erledigen. Da aber der Kommissar beim Frühstück einen
Platz am Fahrertisch ergattern konnte, war außer zwei untergewichtigen Karossen
und einem mit viel Gefühl auf 24,000 gemessenen Satz Reifen nichts weiter zu
vermelden.
Das
Rennen
Die
Hausfrauengruppe
Mit Long, Mario und Arnim ging dann die erste
von 3 Gruppen an den Start und es zeigte sich sofort, dass hier mit dem Messer
in den Zähnen um die Positionen gekämpft wird. Die Drei lieferten sich in allen
3 Läufen einen heißen Fight, den Long souverän anführte.
Die
Aspiranten
Der erste Lauf deutete bereits an, dass die
ersten 8 in einer Liga fahren. Peter Brand legte bereits in seinem ersten Lauf
mit einem Capri RS die Meßlatte auf lockere 99,19 Runden sehr hoch nach oben.
Das Ergebnis ging aber erst einmal unter, denn Stephan Schmeusser
und Kilian Grünig zofften
sich mit Ihren Gruppe 4 und Gruppe 5 Boliden in derselben Runde, wobei Stephan
knapp mit 102,23 Runden vor Kilian mit 102,04 Turns
als Sieger in diesem Lauf von der Bahn ging.
Der zweite Lauf zeigte dann wieder die
Qualitäten von Peter Brand auf seiner Hausbahn, denn mit seinem M1 zog er
locker mit 106 Runden dem Rest des Feldes davon und setzte sich mit diesem
Ergebnis auf Platz 1 in der Gruppe 4. Stephan Schmeusser
nutzte die Chance sich durch den M1 ziehen zu lassen und fuhr mit seinem Gr. 5
BMW 104,05 Runden knapp hinter Brandy.
Im dritten Lauf hatte sich bereits
herumgesprochen, dass es gilt Brandy zu toppen um aufs Treppchen zu kommen. Mit seinem Ford Mustang
lieferte er dann mit 104,05 Runden die gleiche Strecke ab, wie Stephan im vorherigen
Heat, der in diesem Lauf mit seinem Gruppe 2
Dickschiff mal so eben über 101 Runden vom Stapel ließ und sich damit auf den
ersten Platz einordnete. Bei Bernd Holländer schlug der Defektteufel zu und er
musste nach dem halben Rennen seinen Firebird und ein Motorritzel von der Bahn
nehmen.
Die
Top-Scorer
Im ersten Lauf mit Steindl,
Olschlegel, Ralf Grünig und
Reiner Bergheimer traten die Führenden der Gruppe 2/4/5 Süd an die
Starterplätze um die Platzierungen zu verteidigen. Nach einer ruhigen Einführungsrunde
war dann Micha Steindls Capri RS bei den Einsetzern
bestens bekannt, denn nach seinem Tuning mit extrabreiten Walzen baute der
Wagen zuviel Gripp auf und war unfahrbar.
Ergo 93 Runden, viel Unruhe im Lauf und Platz 8 hinter Long, der sich darüber
freute wie über einen Podiumsplatz.
Nachdem Martin Oelschlegel in Neuffen in der Gruppe 4
und 5 allen um die Ohren gefahren ist, waren natürlich alle Augen auf ihn
gerichtet. Nach 3 Runden ein harter
Abflug mit seinem GunMetalJota, Schleifer
verbogen und er wurde mit 95 Runden auf Platz 10 durchgereicht.
Ralf Grünig hatte dem gut eingefahrenen Toyota 2000GT
den Vorzug gegenüber seinem Ferrari gegeben und konnte damit bis zum letzten Heat dem Jota von Reiner Bergheimer Paroli bieten. Beide
fuhren ein spannendes Rennen das mit 103,15 Runden zu 102,04 an Reiner ging.
Im zweiten Lauf war dann Micha Steindls Ferrari mit Traumzeiten auf der Bahn unterwegs,
die Rundenanzeige blieb bei 107 stehen, was den Gruppensieg bedeutete. Reiner
Bergheimer und Martin Oelschlegel kreisten mit zwei
Datsun 160J wackelig auf oder neben der Spur und fuhren mit 99,03 oder 97,13
den 4. und 5. Platz in der Gruppe 2 ein. Ralf Grünig
dagegen fuhr mit seiner Gruppe 4 Corvette ohne direkten Gegner einen Turn mit
103,08 Runden und ordnete sich damit auf Platz 4 ein.
Vor dem dritten und letzten Lauf dieses
Tages war klar, dass in der Gruppe 5 die Luft dünn ist und ein Ergebnis
zwischen 107 und 104 Runden sein muss, um auf das Treppchen zu kommen. Martin
und Reiner ließen also Ihre 365er Ferrari um die Bahn glühen um noch dazwischen
zu fahren. Martin riskierte dabei zuviel und blieb mit 102 Runden und Platz 6
weit dahinter. Reiner dagegen schaffte es mit einem guten Lauf und 104,09
Runden sich auf Platz 2 einzuordnen. Micha Steindl
dagegen brachte seinem M1 auf respektable 105 Runden und schaffte damit den
Platz 2. Ralf Grünig versuchte dies zwar zu
verhindern, indem er sich todesmutig mit seinem Jägermeister BMW in Michas Spur
setzte. - Radlauf ab und nur Platz 2 in seiner Gruppe.
Ergebnis
Gruppe 2
1 Schmeusser, Stephan 101,12
BMW 3,0 CSL
2 Grünig, Ralf 99,28
BMW 635 Csi
3 Brand, Peter 99,19 Ford
4
Bergheimer, Reiner 99,03 Datsun 160J
5 Oelschlegel, Martin 97,13
Datsun 160J
6 Grünig, Kilian 94,32
Pontiac Firebird T/A
7 Lange, Thomas 94,25 Ford
8 Steindl,
Michael 93,08 Ford
9
Steinacher, Mario 90,29 AlfaGTam
10
Luckmann, Arnim 90,21 Mercedes 450 SLC
11 Holländer, Bernd 39,00 Pontiac
Firebird T/A
Gruppe 4
1 Brand, Peter 106,10 BMW
M1
2 Steindl, Michael
105,05 BMW M1
3 Bergheimer, Reiner 103,15 Lamborghini
Jota
4 Grünig, Ralf 103,08 Chevrolet Corvette
5 Schmeusser,
Stephan 102,23 Porsche 934 Vaillant
6 Grünig, Kilian 101,33 BMW M1
7 Holländer, Bernd 100,19 Lamborghini
Jota
8 Lange, Thomas 98,12 BMW
M1
8 Steinacher, Mario 98,12
Lamborghini
Jota
10 Oelschlegel, Martin 95,29 Lamborghini Jota
11 Luckmann, Arnim 94,05 Ferrari 512 Bbi
Gruppe 5
1 Steindl, Michael 107,12 Ferrari 365 GT4 BB
2 Bergheimer, Reiner 104,09 Ferrari
365 GT4BB
3 Brand, Peter 104,05 Ford
Mustang GTP
3 Schmeusser,
Stephan 104,05 BMW 3,5 CSL
5 Grünig, Ralf 102,31 Toyota 2000 GT
6 Oelschlegel,
Martin 102,19 Ferrari 365 GT4 BB
7 Grünig, Kilian 102,04 Toyota Celica Turbo LB
8 Holländer, Bernd 98,27 Ferrari
365 GT4 BB
9 Lange, Thomas 98,10 Toyota
Celica LB
10 Luckmann, Arnim 95,03 BMW
3,5 CSL
10 Steinacher, Mario 95,03 BMW
320 Turbo
Fazit.
Die Gruppe 2/4/5 bleibt spannend und ich freue mich bereits auf Ulm, wo es gilt einen Peter Berg auf seiner Hausbahn endlich einmal zu schlagen.
Bis dahin
Reiner, euer Behelfsschreiber